Backpacking zum Bodensee

Back|pa|cker, der (Nomen)
[ˈbɛkpɛkɐ]
Rucksacktourist; Reisender, der als Gepäck nur einen Rucksack mit sich führt und meist nicht an einem Reiseziel verweilt, sondern selbstbestimmt zu verschiedenen Orten reist.

So ähnlich haben wir uns gefühlt, als wir am Mittwochmorgen den 26.09.2018 um kurz vor neun am Bahnhof in Stuttgart standen. Als vierstündiger Kunstkurs mit dem Sternchenthema Architektur von Peter Zumthor hatten wir nun die tolle Möglichkeit, das von ihm geplante Kunsthaus in Bregenz zu besuchen, das eventuell dann nächstes Jahr in unseren schriftlichen Abiprüfungen abgefragt werden könnte. Frau Geiger wollte mit uns auf dem Weg noch nach Ulm und Lindau, dort übernachten und am Donnerstag ins Kunsthaus Bregenz fahren.

Mit je einem Rucksack hatten wir also alles für zwei Tage gepackt, am wichtigsten natürlich ein Skizzenbuch und Stifte. Um kurz vor zehn kamen wir in Ulm an und konnten auf dem Weg zum Ulmer Münster ein bisschen von der Stadt sehen. Ich hatte mehr erwartet.

Deutschlands größte evangelische Kirche mit dem höchsten Kirchturm der Welt sah zuerst eigentlich nicht so groß aus. Als wir die 768 Stufen hochstiegen, änderte sich diese Annahme aber ziemlich schnell. Mit viel Schnaufen und Stöhnen schafften wir es schließlich doch nach oben und die Aussicht war wirklich fantastisch. Die fast 800 Stufen wieder hinunterzugehen eher weniger. Im Anschluss an die Mittagspause in der etwas schöneren Altstadt fuhren wir mit dem Zug weiter und kamen gegen fünf Uhr in Lindau an.

Nach dem Beziehen der Zimmer in der Jugendherberge wollten wir in Lindau zu Abend essen, anscheinend ist Lindau aber eher ein ruhigeres Städtchen. Nach langem Suchen konnten wir in der einzigen geöffneten Gaststätte nicht essen, weil unser Kurs mit zehn Personen zu groß war. Die Pommes am Hafen waren aber auch sehr lecker.

Anschließend an das Frühstück fuhren wir los und kamen um kurz vor elf in Bregenz in Österreich an. Die Führung im Kunsthaus war total spannend, das ganze Haus ist unglaublich genial durchdacht und gemacht. Bis zu unserer Abreise blieb noch etwas Zeit zum Zeichnen am Bodensee. Während einer spontanen Miniwanderung fanden wir sogar eine Badestelle und das Wasser war überraschend angenehm und nicht zu kalt, perfekt zum Baden.

Mit nassen Haaren stiegen wir um drei Uhr mit unseren Rucksäcken in den Zug und kamen nach einem unerwarteten Umstieg und etwas Verspätung gegen neun Uhr abends in Stuttgart an.